Freitag, 27. April 2012

Bessere Königsstellung und die bessere Felderfarbe

In dem folgenden Läuferendspiel steht es materiell ausgeglichen. Aber Weiß´besitzt zwei Vorteile: Sein König steht besser und sein eigener Läufer besitzt die bessere Felderfarbe




1. f4!

Mit diesem Zug legt Weiß die f5 und g6 - Bauern auf der falschen Felderfarbe fest. Nimmt man nun die drei Bauern am Damenflügel hinzu, so sind es mittlerweile fünf schwarze Bauern, die auf der falschen Felderfarbe stehen. Da der schwarze Läufer weißfeldrig ist , sollten die Bauern braunfeldrig stehen. So sagt es die  Capablancaregel .


1 . ... Lc8  2. Lf3


Nun beginnt der Läufer zu "arbeiten". Ziel ist es, mit dem Öffnen der Diagonale h3-c8 zu drohen

2. ... h5 3. Lg2 Ld7 4. Lh3!



4. ... Le6

Schwarz beißt in den "sauren Apfel", denn die Alternativen sind auch nicht viel besser.

a) 4. ... Lc8 5. e4! Ld7 6. e5+ Kc7 7. Kc5 Aus dem rückständigen Bauern ist nun ein gedeckter Freibauer geworden und auch der König hat seine Position weiter verbessert. Den Rest kann man unten im PGN-viewer sehen

b)  4. ... Le8 5. e4! dxe4 6. c5! Kc7 7. Kxe4 und der weiße könig dringt in die Stellung ein

5. c5!



Donnerstag, 12. April 2012

Eine elementare Festung!

In kritischer Lage entschloß sich Botwinnik forciert in ein Endspiel abzuwickeln, dass optisch verloren aussieht. Aber eine theoretische Remisstellung darstellt

http://www.chesspastebin.com/2012/04/12/szabo-botwinnik-by-heinrich/

Tatsächlich wurde diese Stellung 



schon im 18. Jahrhundert von Encore del Rio untersucht und als eine "elementare Festung" (Dworetzki) eingestuft. Und an der biss sich dann auch Grossmeister Szabo die Zähne aus:


http://www.chesspastebin.com/2012/04/12/szabo-botwinnik-by-heinrich-2/

Wie gut, wenn man solche "elementare Festungen" in seinem Repertoire hat. Mit dem Springerbauer funktioniert das Festungsmotiv allerdings nicht




http://www.chesspastebin.com/2012/04/13/horwitz-kling-studie-1851-by-heinrich/

Montag, 9. April 2012

Ungleichfarbige Läufer - Basiswissen kann helfen

Es ist ja allgemein bekannt, dass ungleichfarbige Läufer im Endspiel eine hohe Remistendenz haben. Selbst Endspiele mit zwei Mehrbauern sind oft noch Remis. Wie das folgende Beispiel zeigt:





Die beiden Bauern stehen zu dicht beieinander:
http://www.chesspastebin.com/2012/04/09/endspiel-1-by-heinrich/


Aber schon wenn die Bauern ein Feld mehr Abstand haben, kann dies ausreichend für einen Gewinn sein




 Der Gewinnplan in solchen Fällen ist immer dergleiche. Der König begibt sich zu dem Bauern, der vom gegnerischen Läufer augehalten wird. Gleichzeitig deckt er mit seinem Läufer den anderen Bauern:


http://www.chesspastebin.com/2012/04/09/endspiel-2-by-heinrich/



Handelt es sich aber um einen Springerbauern, sieht die Sache schon etwas anders aus









Dem weißen König fehlt das Feld i7, um auf das Feld h8 zu kommen und g7 durchsetzen zu können:


http://www.chesspastebin.com/2012/04/09/endspiel-3-by-heinrich/


Auch ein Randbauer kann  so seine Tücken haben



Der weiße Läufer hat die  falsche Felderfarbe, um eine Umwandlung des a-Bauern durchsetzen zu können:

http://www.chesspastebin.com/2012/04/09/endspiel-5-by-heinrich/


Mit solch einem Basiswissen ausgestattet würde man vielleicht auch in folgender Stellung den Gewinnweg finden können







Botwinnik erzeugte einen zweiten Freibauern und da diemal auch die Läuferfarbe stimmte, war der Gewinn nicht mehr allzu schwer:


http://www.chesspastebin.com/2012/04/09/kotow-botwinnik-by-heinrich/